Einbruchschutz: Tür sichern. Aber wie?

Die bloß objektive Wahrnehmung ist beim Thema Einbruch nicht wirklich möglich. Denn neben der Einbruchsicherung durch technische Faktoren wie Sicherheitstüren oder Tür- und Fensterschlösser oder Alarmanlagen ist das subjektive Sicherheitsempfinden ein wichtiges Thema. Lange war die vorherrschende Meinung, dass Einbruchschutz überbewertet sei und sich nur für Unternehmen lohne, die beispielsweise ihre Maschinen, Dokumente oder Produkte schützen müssen.

In diesem Blog-Beitrag möchten wir Ihnen zeigen, welche Maßnahmen für den Einbruchschutz der Tür existieren. Dabei erhalten Sie einen Überblick, mit Fakten und Beispielen aufbereitet.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Einbruchsituation in Deutschland
  2. Einbruchschutz Tür: Mechanische und mechatronische Sicherung
  3. Flügeltüren im Altbau sichern
  4. Türen und Fenster sichern
  5. Staatliche Förderung für Einbruchschutz
  6. Einbruchschutz für die Tür mit Alarmanlagen
  7. Prävention und Informationen

1. Einbruchsituation in Deutschland

Die Zahl der registrierten Wohnungseinbrüche in Deutschland ist im letzten Jahr auf fast 170.000 Einbrüche gestiegen. Das entspricht gegenüber dem Jahr 2014 einem Anstieg von etwa 10 Prozent. In Berlin hingegen sind 2015 weniger Wohnungseinbrüche registriert worden als 2014. Je nachdem, welche Statistik zugrunde gelegt wird, kann man also zu unterschiedlichen Einschätzungen über Einbrüche kommen. Seit Ende der Neunziger hat sich die Anzahl der Einbrüche zunächst insgesamt deutlich reduziert. Von mehr als 200.000 Einbrüchen im Jahr 1998 auf etwa 100.000 im Jahr 2007. Seitdem steigt die Zahl der Wohnungseinbrüche aber wieder kontinuierlich an.

Die deutliche Zunahme hat auch mit der Professionalisierung der Einbrecher zu tun. Tätergruppen aus Südost- und Osteuropa sind gut organisiert und gehen professionell vor. Gerade der Anteil dieser Tätergruppe hat zu einem Anstieg der Wohnungseinbrüche und Einbrüche in Gewerbeobjekte geführt. Gegenwärtig wird sogar über den Einsatz von Hilfspolizisten und Videoüberwachung im öffentlichen Straßenland zur Abschreckung von Einbrechern diskutiert.

2. Einbruchschutz Tür: Mechanische und mechatronische Sicherung

Die Tür ist bei einer Wohnung, einem Haus oder einer Gewerbeimmobilie stets ein wichtiger Faktor dafür, ob ein potenzieller Einbrecher den Versuch unternimmt, in ein Objekt zu gelangen. Der Einbruchschutz für die Tür umfasst somit alle vorhandenen Türen, durch die der oder die Täter in eine Immobilie gelangen können. Haustür, Terrassentür, Nebentür, Kellertür oder möglicherweise eine separate Tür zur Garage gilt es zu sichern.

Mechanische Sicherung

Ein wichtiger Einbruchschutz für die Tür ist die mechanische Sicherung. Ein Großteil der Einbrecher verwendet einfache Hebelwerkzeuge wie Brecheisen oder Schraubendreher, um eine Tür aufzubrechen. Die Türsicherung lässt sich durch verschiedene aufeinander aufbauende Sicherheitskomponenten realisieren, sodass der Einbruchschutz für die Tür erhöht werden kann.

Türschloss

Einbruchschutz Tür: Türschloss sichern (Foto: © benjaminnolte / Adobe Stock)
Einbruchschutz Tür: Türschloss sichern (Foto: © benjaminnolte / Adobe Stock)

Das Türschloss ist die erste Anlaufstelle für Einbrecher, wenn Sie eine Tür aufhebeln wollen. Daher ist die Einbruchsicherung einer Haustür stark vom Türschloss abhängig. Wenn vom Türschloss die Rede ist, dann sind meist das Einsteckschloss mit dem Zylinder, das Türschild und das Schließblech gemeint. Im Zusammenspiel entscheiden diese Komponenten darüber, ob ein Einbruch kinderleicht erfolgen kann oder ob das Türschloss die Täter vor Hindernisse stellen wird. Moderne Schließzylinder eines Sicherheitsschlosses sichern die Tür auch gegen Sperrwerkzeuge oder gegen Aufbohren. Auf diese Weise lässt sich eine ganze Bandbreite denkbarer Einbruchszenarien durch ein sicheres Türschloss verhindern.

Zusatzschloss

Für den Einbruchschutz der Tür werden oftmals Zusatzschlösser verwendet, die einen weiteren Schutz gegen das Aufhebeln der Tür bieten. Viele Produkte sind mit Sperrbügeln ausgestattet, die das Öffnen der Türen ermöglichen, ohne dass der potenzielle Einbrecher oder Räuber die Tür einfach aufstoßen kann. Je nach Türtyp lassen sich auch Querriegel einsetzen. Oft wird auch der Begriff Panzerriegel verwendet. Die Querriegel stellen Einbrecher vor große Hürden, die Tür aufzubrechen. Nur Täter, die unbedingt in eine Wohnung oder ein Haus gelangen möchten, werden sich von diesen Zusatzschlössern nicht abschrecken lassen. Unseren ausführlichen Beitrag zu Panzerriegeln finden Sie hier: Blog-Beitrag zu Panzerriegeln.

Scharnierseitensicherung 

Eine sogenannte Scharnierseitensicherung ist eine weitere Möglichkeit für den Einbruchschutz der Tür. Mit ihnen lassen sich Türen gegen das Aufhebeln schützen. Die Sicherung wird an der Seite unsichtbar angebracht und ergänzt mit einem Druckwiderstand von bis zu 1 Tonne die weiteren einbruchshemmenden Komponenten.

Mechatronische Türschlösser

Vor allem bei Türen in gewerblichen Immobilien werden Türschlösser immer beliebter, die schlüssellos funktionieren. Bei diesen Schlössern öffnet oder schließt sich die Tür beispielsweise durch eine Schlüsselkarte oder einen PIN-Code. Das minimiert die Gefahren verlorener Schlüssel und ist vor allem in großen Gewerbeimmobilien wie Bürokomplexen eine Erleichterung für die Mitarbeiter. Auch bei Wohnungs- und Haustüren werden verstärkt schlüssellose Alternativen nachgefragt. Das betrifft einerseits Ferienimmobilien, bei denen die Gäste ohne Schlüssel bequem die Türen öffnen können. Aber auch im privaten Bereich steigt die Nachfrage nach den mechatronischen Türschlössern und Zutrittssystemen konstant.

Türrahmen, Türblatt, Türbänder

Auch der Türrahmen, das Türblatt und die Türbänder lassen sich je nach Wunsch und Bedarf für die Türsicherung abstimmen. Hier gilt ebenfalls, dass in jedem Fall die Tür gegen das problemlose Aufhebeln mit dem berüchtigten Kuhfuß oder einem einfachen Schraubenzieher gesichert sein sollte.

Sicherung ist nicht gleich Sicherung

Unser Kompetenzbereich umfasst Alarmanlagen, Videoüberwachungs- und Zutrittssysteme, die in der Regel auf einer vorhandenen mechanischen Sicherung aufbauen. Durch unser großes Netzwerk stehen wir bundesweit regelmäßig im Austausch mit Sicherheitsexperten. Die Gespräche mit ihnen zeigen immer wieder, dass der Einbruchschutz für die Tür so vielfältig ist, dass meist eine umfassende Beratung und die eigene Recherche empfehlenswert sind. Eine allgemeine Empfehlung für oder gegen eine Komponente ist nicht möglich, da die Türsicherheit von vielen Faktoren abhängt:

  • Was für eine Tür ist vorhanden?
  • Soll eine neue Tür eingebaut werden?
  • Welche Sicherheit soll die Türsicherung bieten?
  • Welches Budget soll für den Einbruchschutz der Tür aufgewendet werden?

Sie sehen, das Thema Einbruchschutz ist vielschichtig. Die Polizei berät Sie gerne umfassend zur Türsicherheit und Einbruchprävention und bietet auch im Internet eine breite Palette an Informationen. Einen guten Überblick erhalten Sie unter polizei-beratung.de.

3. Flügeltüren im Altbau sichern

Flügeltüren in Altbauwohnungen sind absolute Hingucker. Und leider sind sie häufig ein leichtes Ziel für Einbrecher. Mit einem Schraubenzieher werden in kürzester Zeit die Kantenriegel aufgedrückt. Danach lässt sich selbst eine verschlossene Tür problemlos aufdrücken. In einem ersten Schritt lässt sich der Kantenriegel – den man mit dem Finger entriegeln kann bei geöffneter Tür – mit einem Korken passgenau verschließen. So wird verhindert, dass ein Einbrecher mit einem Schraubenzieher diese Sperre lösen kann. Wirklich auf Nummer sicher gehen Sie aber mit einem speziellen Querriegelschloss für Flügeltüren. Sie sind in unterschiedlichen Varianten erhältlich. Unseren ausführlichen Blog-Beitrag zu diesem Thema finden Sie hier: Blog-Beitrag zu Einbruchsicherung der Flügeltür.

4. Türen und Fenster sichern

Nicht nur Einbruchschutz bei Türen berücksichtigen. Auch Fenster sichern. (Foto: © Gina Sanders / ADobe Stock)
Nicht nur Einbruchschutz bei Türen berücksichtigen. Auch Fenster sichern. (Foto: © Gina Sanders / Adobe Stock)

Neben den Türen sind vor allem die Fenster Angriffsziele von Einbrechern. Daher sollten bei jeder Immobilie stets Türen und Fenster gesichert werden. Ein ganzheitlicher Einbruchschutz macht es den Tätern somit unmöglich, auf leichtem Weg in eine Wohnung oder ein Haus einzudringen. Neben den Sicherungskomponenten wie mechanischem Einbruchschutz oder Alarmanlagen spielt das persönliche Verhalten ebenfalls eine Rolle. So erfolgen immer noch viele Einbrüche, weil Fenster auf Kipp gelassen werden, wenn niemand zu Hause ist. Ausführliche Informationen zur Fenstersicherung finden Sie in diesem Blog-Beitrag.

5. Staatliche Förderung für Einbruchschutz

Aufgrund der steigenden Einbruchzahlen hat der Staat reagiert und eine neue KfW-Förderung für Einbruchschutz auf den Weg gebracht. Der Zuschuss für Einzelmaßnahmen wurde einheitlich von acht auf zehn Prozent erhöht. Und die Mindestinvestition beträgt nun nicht mehr 3.750 Euro, sondern 2.000 Euro. Gefördert werden unter anderem einbruchsichere Türen und Fenster sowie Gittervorrichtungen. Unseren Artikel zu diesem Thema finden Sie hier: KfW-Förderung Einbruchschutz.

Förderung der KfW zu Einbruchschutz
KfW-Förderung für Einbruchschutz

6. Einbruchschutz für die Tür mit Alarmanlagen

Neben den rein mechanischen Elementen der Einbruchsicherung für Türen und Fenster lassen sich für Wohnungen, Häuser und jede gewerbliche Immobilie moderne Alarmanlagen installieren. Die Produkte erhöhen die Sicherheit der eigenen vier Wände oder des Geschäfts noch einmal deutlich. Alarmanlagen schrecken Einbrecher ab. Und im Fall der Fälle lässt sich zeitnah die Polizei informieren. Jede Meldung lässt sich in Echtzeit auf das Smartphone oder Tablet senden oder als Push-Nachricht. Alarmanlagen sind außerdem ein Zugewinn für die sichere Immobilie in der Nacht. Und sie verfügen über zahlreiche optional wählbare Komponenten, die das Leben in den eigenen vier Wänden sicherer gestalten. Dazu zählen beispielsweise der persönliche Notrufknopf oder Brand-, Wasser- oder Gasmelder. Wir empfehlen für jede Immobilie eine passgenaue Auswahl der geeigneten Produkte und die Beratung durch Experten. Einen ersten Überblick über die Vorteile von Alarmanlagen lesen Sie in unserem Beitrag „Alarmanlage: Funk oder Draht – was ist zu empfehlen?“.

7. Prävention und Informationen

Das Thema Einbruchschutz für Immobilien ist äußerst komplex. Ein wichtiges Hilfsmittel für die Wahl der geeigneten Sicherheitsprodukte sind die Präventions- und Informationsangebote der Polizei. Weitere Informationen rund um das Thema Einbruchschutz finden Sie auch auf unserem Blog. Eine Auswahl finden Sie hier:

Einbrecher abschrecken: Eine Immobilie aus der Sicht der Täter

Einbrüche: Informationen für besseren Einbruchschutz

Schwachstellen am Haus: Sichern Sie Ihr Heim gegen Einbruch

Brauchen Sie Hilfe bei der Auswahl?

Unsere Experten helfen Ihnen gerne dabei, das perfekte Alarmsystem für Ihre Anforderungen zu finden. Kontaktieren Sie uns für eine persönliche Beratung oder nutzen Sie unser Formular, um mehr zu erfahren.

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